
Eine Attraktion der ganz anderen Art und ein Kontrast zu den endlos weiten Gras- und Busch-Savannen der Kalahari sind die Makgadikgadi Salzpfannen in Botswana. Auf dem Luftbild sieht man das riesige Ausmaß der Pfannen. Wir sind von Süden her "nur" bis Kubu Island gefahren. Das Durchqueren der Salzpfannen wird auch nur mit mehreren Fahzeugen empfohlen, da die Gefahr des Steckenbleibens durchaus gegeben ist, wie ihr in dem folgenden Bericht lesen werdet. Überhaupt sind die Pfannen nur im südafrikanischen Winter zu befahren, ansonsten verwandelt sie der Regen wohl in Matschpfannen.
Auf dem Weg vom Central Kalahari
Game Reserve nach Kubu Island passieren wir das Örtchen
Rakops, ein typischer botswanischer Ort, wo
wir einen Stop für die Mittagspause machen.
In
Lethlakane füllen wir noch unsere Vorräte auf, dann machen wir uns auf den Weg
durch die Salzpfannen Richtung Kubu Island. An diesem Tag schaffen wir es nicht
mehr vor der Dunkelheit und bleiben einfach mitten auf einer Salzpfanne stehen.
Die Nacht ist wieder einmal ziemlich unruhig, da ein kräftiger Wind weht und
seine Kraft mit den Zeltplanen misst. Wie Peitschenschläge schlagen die
Zeltplanen im Wind. Mitten in der Nacht steht Sebastian auf und baut
die Überzelte ab, um wenigstens ein bischen Ruhe zu haben.


Am Abend, es ist bereits dunkel, kommt noch ein LKW mit botswanischen Bauarbeitern vorbei, die auf Kubu Island ein Denkmal errichten wollen. Wir wundern uns und fragen sie, ob sie wirklich bei Dunkelheit noch bis Kubu Island fahren wollen. Sie hätten das mal lieber lassen sollen.
Botswana ist mit einem Netz von Veterinärszäunen durchzogen, die eine mögliche Verbreitung von Tierseuchen verhindern sollen. Auch auf dem Weg nach Kubu Island passieren wir so einen Zaun. Über den Torwärter, der uns das Gatter öffnet, schrieb unser Reiseführer: "ein bemitleidenswert sonnenverbrannter Mann". Trotzdem lässt er sich offensichtlich nicht den Humor in dieser Einsamkeit nehmen. Wir geben ihm ein paar botswanische Pula für "Air Time", denn eines der wichtigsten Dinge für die Bevölkerung ist, genug Guthaben auf der Handy-Prepaid-Karte zu haben.

Ca. 2 Kilometer vor Kubu Island treffen wir dann die Bauarbeiter
wieder. Sie haben sich fest gefahren, hier die Nacht verbracht und
warten nun auf Hilfe. Schließlich mussten sie ihren Laster erst mal komplett
abladen (Ziegel und Zementsäcke), bevor sie heraus gezogen werden
konnten.

Kubu Island ist eine kleine Granitinsel von ca. 1km Duchmesser, die sich aus den endlosen Weiten der Salzpfannen erhebt ...

... und eine besondere Attraktion bietet, nämlich die bizarren Baobab-Bäume.
Die Legende sagt, dass der Baobab sich bei seiner Schöpfung solange bei Gott über sein Aussehen beschwerte, bis dieser die Geduld verlor, ihn packte, aus dem Boden riss und mit den Wurzeln nach oben wieder in die Erde rammte.



Wir genießen unseren herrlichen Stellplatz mit Blick über die Salzpfanne und die Ruhe (es sind lediglich 4-5 weitere Fahrzeuge auf der Insel; im Juli soll sie überquellen), sammeln Holz für's Feuer und tollen auf der Salzpanne herum. Für die Kinder ist das eine besondere Gaudi, denn auf der Salzpfanne gibt es keine gefährlichen oder giftigen Tiere und man kann sich so richtig schön schmutzig machen ;-).







Nicht zu überbieten waren die herrlichen Sonnenauf- und untergänge.



So verbringen wir hier 3 herrlich entspannte Tage in diesem Paradies. Es war einfach mal wieder schön, das Auto nicht zu bewegen, über die Insel spazieren zu können und einfach abzuhängen. Die Insel und die Salzpfannen waren ein landschaftlicher Höhepunkt unserer Reise.

