Am 1. Mai stehen wir am Oranje Fluss, dem Grenzfluss
zwischen Namibia und Südafrika. Gegenüber sehen wir Sendelingsdrift, das
Hauptcamp des Richtersveld-Nationalparks und eigentlich sollte hier eine Fähre
zum Übersetzen verkehren. Wir hatten uns in Swakopmund bei der namibischen
Naturschutzbehörde extra noch erkundigt, ob die Fähre nach den heftigen
Regenfällen in Betrieb ist und der Beamte hatte dies nach einem
diesbezüglichen Telefonat bejaht (und gleichzeitig die von uns ursprünglich auch
geplante Piste auf namibischer Seite am Oranje entlang als unpassierbar
gemeldet).
Nun, die Realität sah genau umgekehrt aus und nach Aussage
eines Nationalparkbeamten vor Ort würde die Fähre nicht vor Juli wieder
repariert sein.

Solange wollten wir natürlich nicht hier warten. Die
Alternative, um auf dem Landweg in den Richtersveld-Park zu gelangen, hätte
bedeutet, entlang der doch möglichen Strecke am Oranje und dann über mehrere
hundert Kilometer Umweg zum Parkeingang zu fahren. Als wir also so da standen
und hin und her überlegten, was nun zu tun sei (unsere bereits bezahlte
Reservierung begannen wir schon, in den Wind zu schreiben), tauchten 2
Südafrikaner auf, denen zu Ohren gekommen war, dass es aufgrund der defekten
Fähre eine Chance gebe, für eine wesentlich kürzere Strecke durch ein
Diamantensperrgebiet eine Transitgenehmigung zu bekommen (davon wusste wiederum
der Nationalparkbeamte nichts).
Nun gut, ein Versuch war
es Wert. 20 Minuten später standen wir am Tor zum Sperrgebiet und tatsächlich,
nach ein paar Telefonaten bekamen wir problemlos die Transitgenehmigung. Die
80km durch das Sperrgebiet entlang des Oranje bis zu seiner Mündung waren
landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich und mit einer Reifenpanne war
auchs etwas aufregend.



Nach der Fluss- und Grenzüberquerung nach Südafrika
gin's wieder 80km auf der anderen Flusseite zurück stehen bei der Dämmerung stehen wir in
Sendelingsdrift auf der anderen Flußseite und blicken hinüber wo wir am Vormittag
ratlos standen. Die "Flussüberquerung" hat uns 5 Sunden gekostet.
Die
Nacht und der Morgen waren regnerisch, so machten wir Frühstück auf der
verlassenen Restaurant-Terrasse mit Blick auf den Fluß und die Kinder mit
Pfützen-Spaß.

Eigentlich hatten wir einen Campingplatz innerhalb des Parks reserviert, doch den ganzen Tag war das Wetter durchwachsen, immer wieder regnete es heftig. Der Camp-Manager von Sendelingsdrif bot uns eine Hütte für den Preis eines Campingplatzes an, was wir dankend annahmen und an den Tag lediglich für einen kurzen Ausflug nutzen, der mit dem (gescheiterten) Versuch endete, Mittagessen im Regen zu kochen.


Am nächten Morgen machten wir uns dann aber trotzdem auf den Weg zu unserem gebuchten Camp am Oranje. 2,5 Stunden teils echte Offroad-Piste standen uns bevor. Der Richtersveld Park liegt in in einer rauhen, felisgen Gebirgsregion und ist überwiegend nur mit hohen vierradgetriebenen Fahrzeugen zu befahren. Die erste Pause hatten wir bei der "Hand of God".


Schließlich aber rissen die Wolken auf und als wir schließlich das Camp De Hoop am Fluss erreichten strahlte die Sonne und wir auch, insbesondere über das traumhafte Plätzchen, das wir hier fanden, mit Sandstrand und ideal für die Kinder zum planschen.




Spontan blieben wir hier noch eine Nacht länger als geplant, dann verließen wir schweren Herzens dieses Paradies wieder über eine weitere Holperpiste mit Ziel Augrabie Falls.

